Auch der Nachwuchs zeigt großes Interesse für die Natur. Dabei lernt man nicht nur den Umgang mit Tieren, sondern auch die Bestimmung von Arbeiterinnen, Drohnen und Königin.

Wenn Sie ganz genau hinsehen, können Sie die Eier von einer Bienenkönigin sehen. Diese Eier sind gerade mal einen Tag alt. Wenn man unter einem Imkerhut nach frischen Eiern sucht, ist die Suche manchmal gar nicht so einfach. Für mich als Imker ist es wichtig nicht nur verdeckelte Brut zu sehen, sondern auch so etwas. Damit kann ich sicher sein das eine Königin vorhanden ist. Man spricht dann von "Weiselrichtig".

Hier sieht man eine Brutwabe.

Kleine Erklärung: In den geschlossenen Zellen ist jeweils eine Bienenlarve.

Eine Biene schlüpft 21 Tage nach Eiablage.

Das Drohnenrähmchen. Hier waren die Bienen besonders fleißig. Der gesamte Wabenaufbau wurde von den Arbeiterinnen erledigt. In ein solches Rähmchen legt die Königin nur unbefruchtete Eier aus denen männliche Bienen (Drohnen) schlüpfen. Für einen Drohn ist die einzelne Zelle etwas größer als die für eine Biene. Eine Drohne braucht von Eiablage bis zum Schlupf 24 Tage.

Hier sieht man in der Mitte des Bildes eine Weiselzelle / Nachschaffungszelle .


Da die Königin viel größer ist als die Arbeiterin benötigt sie auch eine  größere Schlupfzelle (ca. 2 cm). Das von der Königin befruchtete Ei wird als Made von den Ammenbienen ausschließlich mit eigenem produziertem Gelée Royale gefüttert und entwickelt sich so zu einer neuen Königin. Die übrige Bienenbrut erhält dagegen als Nahrung eine Mischung aus Pollen & Nektar. Lediglich die unterschiedliche Fütterung bewirkt, dass sich statt einer Arbeiterin eine Königin entwickelt.

Weiselzellen entstehen auf natürliche Weise im Bienenvolk als Schwarmzelle wenn das Volk sich teilt und schwärmt oder als sogenannte Nachschaffungszellen wenn die Königin stirbt bzw. ihre Eilegeleistung durch ein zu hohes Alter nachlässt.

Die Königin braucht bis zum schlüpfen nur 16 Tage. Einfach zu merken als "3-5-8, Königin gemacht".

3 Tage Ei, 5 Tage Made, 8 Tage Puppe.

In dieser Wabe ist besonders viel Blütenpollen gelagert. Die Bienen sammeln den Blütenpollen, da sie ihn als wichtige Eiweißquelle zur Aufzucht des Nachwuchses und zur Versorgung ihrer Drüsen, welche Fermente, Futtersaft sowie Wachs herstellen, benötigen. Der Blütenpollen gilt auch als beliebte Nahrungsergänzung für Menschen, da er vielerlei wertvolle Bestandteile enthält wie Eiweiß, Vitamine, freie Aminosäuren, Zucker, Mineralstoffe, Wuchs-, Antibiotika-Stoffe sowie weitere hormonartige Stoffe, Duftstoffe, Fette und auch Wasser. Im linken Teil vom Bild sieht man noch etwas Winterfutter.

Viele Leute fragen immer was die Bienen im Winter machen. Ob sie Winterschlaf halten oder ob sie durch die kalten Temperaturen sterben.

Sie sitzen in einer Traube auf den Waben und wärmen sich durch Muskelkontraktion. Dabei herrscht eine Temperatur  von mindestens 25°C im Stock. Für diese Muskelwärme benötigen sie das eingelagerte Futter als Energie. Die Tiere an den kalten Außenseiten der Traube werden regelmäßig von Bienen aus der wärmeren Mitte abgelöst und gefüttert. Selbst Temperaturen von -20°C sind für die Bienen kein Problem. Wird es wieder wärmer fliegen sie für einen kurzen Reinigungsflug aus. Die Winterbiene lebt bis zu 6 Monate. Die Königin bleibt in der Mitte der Traube und legt bei diesen Termperaturen keine Eier mehr.


Im Winter gibt es ein Vogelhaus und im Sommer einen Schaukasten. Da können dann interessierte einen Blick in das Geschehen von einem Bienenvolk werfen.


Bevor es an die Bienen geht beobachte ich erst das Wetter. Am liebsten ist es mir wenn es trocken und warm ist. Im Hochsommer gehe ich lieber früh Morgens oder spät Abends an die Beuten.