Diese Seite soll das Equipment erklären, welches man zum Imkern benötigt. Sicherlich kann man sich noch viel mehr Sachen anschaffen, welche man nur sehr selten benötigt, je nachdem wie tief man in die Imkerei einsteigen möchte. Ich beschreibe hier lediglich die Dinge mit welchen ich imkere.

 

Können Sie sich etwas unter einem Iltis Käfig oder unter einer Mittelwand vorstellen? Dieses und noch mehr wird hier erläutert.


Der Boden

 

Jeder Bienenstock bzw. Bienenbeute benötigt einen Boden. Dieser hat ein Lüftungsgitter durch das die Bienen nicht hindurch kommen. Es gibt Böden, manche sind zweigeteilt, mit/ohne Anflugbrett und diese für verschiedene Beutentypen. Die Beutentypen haben Namen wie z.B.: Zander, Dadant, Segeberger, Franken, Spessart, nur um einige zu nennen. Und dann gibt es diese Typen aus Holz oder Styropor.

 


Zarge

 

Die Zarge ist die große Umrandung in die die Rähmchen eingehängt werden.

 

Ich selber arbeite nur mir Styropor- Beuten, da Holzbeuten wesentlich arbeitsaufwändiger in der Pflege sind. Man kann sie im Warmbau der Länge nach zum Einflugloch, oder im Kaltbau quer zum Einflugloch platzieren. Ich benutze den Beutentyp „Segeberger Beute“ im Kaltbauverfahren. In eine solche Zarge passen dann immer 11 Rähmchen hinein. Vorne links sieht man noch das Anflugbrett.

 

Die Bienen mögen es gerne, wenn sie in einer Behausung leben, die ihrer Volksgröße angepasst ist. Wird das Volk größer, wird eine zweite Zarge aufgesetzt. Würde man gleich einen großen Turm aus den Zargen bauen, könnten die Bienen die Behausung nicht genügend wärmen. Man spricht dann auch von einem „Luftschloss“. Letztlich bekommt die Beute noch einen Deckel.


Die Futterzarge

 

Da der Imker den Bienen den Honig wegnimmt, muss er diesen ein Ersatzfutter für den Winter geben. Schließlich sammeln die Bienen nicht aus Langeweile den Honig um dem Imker eine Freude zu bereiten.

 

Hierfür wird Kristallzucker mit Wasser im Verhältnis 3:2 gemischt. Man kann aber auch das Winterfutter (Ambrosia) in fertiger Form kaufen. Letzteres mache ich um wirklich sicher zu gehen, dass das Futter in den Waben nicht kristallisiert, da sie es sonst nicht mehr aufnehmen können.

 

Bevor die Futterzarge mit dem Gemisch auf das Volk kommt, wird das Volk gewogen. Gegen Ende September sollte ein Volk, um gut über den Winter zu kommen, ein Gesamtgewicht mit einer Zarge ca. 25 Kg, ein Volk mit zwei Zargen ca. 32 Kg haben. Hierbei wird das komplette Volk (Boden, Zarge, Deckel, Rähmchen mit Bienen) mit einer Zugwaage (Kofferwaage) erst von der einen Seite, dann von der anderen im Kippverfahren gewogen und die Gewichte addiert. Die Differenz zu 25 oder 32 Kg wird an Futter zugegeben. Viel hilft viel stimmt hierbei nicht. Denn zuviel Futter in einer Bienenbehausung führt dazu, dass die Königin keinen Platz hat um an wärmeren Tagen Eier zu legen.


Rähmchen

 

Die Rähmchen sind aus Holz und es gibt sie in verschiedenen Größen natürlich passend zum Beutentyp, mit/ohne Abstandshaltern, fertig gedrahtet oder in Teilen und dieses in verschiedenen Qualitäten. In die Rähmchen bauen die Bienen ihre Waben. Hierfür bekommen sie eine Starthilfe, die sogenannte Mittelwand. Die Mittelwand ist eine dünne Wachsplatte, die schon eine kleine Wabenstruktur hat. Man kennt die Mittelwände auch von gedrehten Kerzen. Siehe auch „Naturprodukte“.

 

Meine Rähmchen montiere ich selber, da dieses nicht nur günstiger ist, sondern mir auch Spaß macht. Im Süden Deutschlands kommt das Zander Rähmchenmaß, im Norden mehr das Deutsch normal Maß (DNM) zum Einsatz.


Das Absperrgitter

 

Zwischen den Brutraum und den Honigraum lege ich zur Trachtzeit gerne ein Absperrgitter. Dieses verhindert dass die Königin im Honigraum Eier legt, da sie nicht durch die schmalen Spalten passt. Auch die Drohnen schaffen es hier nicht hindurch. Lediglich die Arbeitsbienen können dann zum einlagern des Honigs in den oberen Raum. Im Idealfall sieht es dann so aus, dass unten zwei Bruträume (2Zargen), ein Absperrgitter und dann zwei Honigräume (2Zargen) oben sind.

 


Der Smoker

 

Für die Imkerpfeife oder den Smoker benötige ich Späne zur Raucherzeugung. Es heißt der Rauch beruhigt die Bienen. Ich sehe das anders - der Rauch beruhigt den Imker. In Wirklichkeit bewirkt der Rauch bei den Bienen eine Gefahr.  Jetzt heißt es für sie Futter sammeln da der Bienenstock brennt. In dieser Zeit bleiben sie ganz ruhig auf den Waben sitzen und fressen sich die Bäuche voll. So kann ich unproblematisch an ihnen arbeiten.

Mehr über die Räuchermischung erfährt man bei den "Naturprodukten".


Drahtspanner

 

Wenn dunkle Waben ausgeschritten oder ausgeschmolzen werden, kann es sein, dass die Drähte nicht mehr stramm gespannt sind. Durch diesen einmal gezogenen Spanner bekommen die Drähte ein Zickzackmuster, da sich der Weg des Drahtes verlängert.

 


Sonnenwachsschmelzer

 

Nur mit der Kraft der Sonne lässt sich das Wachs aus den Rähmchen schmelzen, dass ich dann noch reinigen werde um neue Mittelwände zu gießen. Man kann das Wachs allerdings auch im Wasserbad auskochen, mit Dampf oder mit einem Entsafter gewinnen.


Abkehrbesen

 

Er wird benutzt um die Bienen von den Waben zu fegen. Würde man die Bienen von einer Wabe mit Eiern und Brut abschütteln, können diese einen Schaden nehmen.

 


Abfangclip

 

Manche Jungkönigin, die noch nicht den Begattungsflug hinter sich hat, ist auf den Waben sehr agil. Mit diesem Clip kann ich sie jedoch ohne Probleme einfangen um sie in den Königinzeichner zur Zeichnung umzusetzen.

 


Königinzeichner

 

In diesem ist die Königin so fixiert, dass sie für die jeweilige Jahresfarbe (gelb, rot, grün, blau und weiß) das Opalith Zeichenplättchen mit Schellack aufgeklebt bekommt. Wie die gezeichnete Königin aussieht, sieht man auch im „Suchspiel“.

 


Opalith Zeichenplättchen und Zeichengriffel

 

Mit dem geraden Ende tauche ich in den Schellack und gebe der Königin einen kleinen Tropfen auf die Brust. Dann wird sofort mit dem gebogenen Ende ein Zeichenplättchen auf den Klebstofftropfen gedrückt.


Königinzucht

 

Für die Königinzucht benötigt man einen Zuchtrahmen, Näpfchenhalter, Weiselnäpfchen, Verschulkäfig sowie eine Umlarvnadel oder Löffel. Der Zuchtrahmen wird mit Eiern von einem Lieblingsvolk in ein weiselloses Volk, sprich ohne Königin gehängt. Für diese sehr filigrane Arbeit benötigt man nicht nur eine ruhige Hand und gute Augen, sondern auch eine Umlarvnadel. Die Verschulkäfige kommen über die Weiselzellen kurz vor dem Schlupf, damit sich die Königinnen nicht gegenseitig bekämpfen.


Iltiskäfig

 

Mit diesem Käfig kann man eine Königin in ein fremdes Volk zur Gewöhnung zwischen die Waben hängen. Da sie hier für ein paar Tage unter Schutz ist kann sie von den fremden Bienen nicht angegriffen werden.

 


Der Stockmeißel

 

Der Stockmeißel ist ein Hebelwerkzeug um Zargen und Rähmchen auszuhebeln. Ebenso gut ist er geeignet um Wachs und Propolis abzukratzen oder Reißzwecken zur Kennzeichnung in Rähmchen einzuschlagen.

 


Die Entdecklungsgabel

 

Hiermit werden die geschlossenen Honigzellen geöffnet, damit er aus den Waben geschleudert werden kann. Die Bienen ziehen einen ganz dünnen Wachsdeckel über den Honig um ihn haltbarer zu machen.

 

Somit wären die Honigzellen die älteste Konserve.

 

 


Das Entdecklungsgeschirr

 

Um sich die Arbeit zu erleichtern und einer Unfallgefahr mit der sehr spitzen Entdecklungsgabel vorzubeugen, wird das Honigrähmchen hier von beiden Seiten eingestellt und entdeckelt.

 

 


Honigschleuder

 

Um den Honig aus den Waben zu gewinnen, gibt es hierzu radiale und tangentiale Schleudern, ebenfalls gibt es Selbstwendeschleudern. Bei den letzteren wird einem viel Arbeit abgenommen, da eine Wabe ja auch immer zwei Seiten hat, in denen Honig enthalten ist. Bei der Radialschleuder werden die Waben in Anordnung wie bei einem Rad mit Speichen, bei der Tangentialschleuder an die Korb Außenwände, platziert. Die kleinste Schleuder fast zwei Rähmchen. Ich habe auch schon mal eine Schleuder für 40 Rähmchen gesehen. Die Schleudern haben entweder einen Elektro- oder Handantrieb. Die Abbildung zeigt eine 4-Waben-Tangential-Handschleuder, mit welcher ich angefangen habe zu ernten. Mittlerweile schleudere Ich mit einer vollautomaschischen elektrischen 6-Waben-Selbstwendeschleuder für ein effizientes arbeiten.


Ambrosia ist nicht Ambrosius

 

Das erste ist ein Futtersirupgemisch aus Wasser und Kristallzucker im Verhältnis 2:3.

Ebenfalls ist es eine Pflanze....

 

Ambrosius von Mailand wurde im Jahr 374 zum Bischoff gewählt. Er ist unter anderem der Schutzpatron der Imker, daher ist einer seiner Attribute auch der Bienenkorb.

Als er ein Kind war, soll sich der Sage nach ein Bienenschwarm auf seinem Gesicht niedergelassen haben. Die Bienen haben ihn mit Honig genährt und dieses wurde als Zeichen Gottes auf eine große Zukunft für ihn gedeutet.